Ava Gardner
Ava Gardner (Ava Lavinia Gardner) wurde am 24. Dezember 1922 in Grabtown bei Smithfield (North Carolina) als Tochter eines Tabak-Pachtfarmers geboren.
Atemberaubende Fotoaufnahmen machten die MGM-Bosse auf Ava Gardner aufmerksam, nachdem ein Privatfoto in deren Hände gelangt war. 1941 erhielt sie einen Fünfjahresvertrag bei der MGM. Zwischen 1942 und 1946 spielte Ava kleine Rollen in B-Pictures verschiedener Genres und wurde durch die PR-Maschinerie der MGM für den Starruhm vorbereitet.
Ava arbeitete hart daran, ihren Südstaatenakzent zu unterdrücken um auch für größere Rollen in Frage zu kommen und in der Tat schaffte sie es sich allmählich bei MGM einen Namen zu machen.
Mit "Whistle Stop" bekam sie 1946 ihre erste Hauptrolle und in Robert Siodmaks Hemingway-Verfilmung "Rächer der Unterwelt/Die Killer" hatte Ava Gardner als Kitty Collins 1946 ihren Durchbruch und avancierte an der Seite von Burt Lancaster zum Star.
Ende der 40er Jahre löste die gefeierte Liebesgöttin die herrschende Hollywood-Diva Rita Hayworth mit Filmen wie "Venus macht Seitensprünge" (1948) und "Der Spieler" (1949) ab.
1951 spielte Ava Gardner auch in dem Musikfilm von George Sidney "Show Boat" (Missisippi-Melodie) mit. Der Film ist die mitreißende, zuweilen rührende Adaption des berühmten Südstaaten-Musicals von Jerome Kern nach der Novelle " Show Boat" von Edna Ferber; das Libretto und die Liedtexte stammen von Oscar Hammerstein II. Premiere hatte "Show Boat" in den USA 1927 auf der Musical-Bühne; zum ersten Mal wurden in diesem Stück Segregation und Rassenvorurteile kritisiert, ein vom Broadway bis dahin tabuisiertes Thema. Jerome Kern war der erste amerikanische Komponist, der in der Theatermusik mit der europäischen Tradition brach.
Die Handlung:
Die Tochter eines Schaubootbesitzers lernt einen Spieler kennen und heiratet ihn gegen den Willen der strengen Mutter. Sie verlässt ihre Eltern und reist mit ihrem spielsüchtigen Gatten umher. Als er endlich pleite ist, packt ihn das schlechte Gewissen. Um seiner Frau nicht noch mehr zu schaden, verlässt er sie, ohne zu wissen, dass sie von ihm ein Kind erwartetet.
Ihre besten Rollen in den fünfziger Jahren hatte sie in Henry Kings Hemingway-Verfilmung "Schnee am Kilimandscharo" (1953) zusammen mit Gregory Peck und Susan Hayward, in John Fords Abenteuerfilm "Mogambo" (1953, Oscar-Nominierung) mit Clark Gable und Grace Kelly sowie in Joseph Mankiewicz’ " Die barfüßige Gräfin" (1954) als selbstzerstörerischer Hollywoodstar Maria Vargas mit Humphrey Bogart in der männlichen Hauptrolle.
1955 kehrte sie Hollywood den Rücken und lebte in Europa, zunächst in der High-Society von Madrid, dann in London und spielte in europäischen Produktionen.
Meist spielte Ava Gardner starke, verführerische Frauen, die durch ihre erotische Ausstrahlung wirkten, bisweilen auch in exotischer Umgebung.
Mindestens ebenso im Blickfeld der Öffentlichkeit, wie ihre schauspielerische Leistungen standen bei der Gardner immer wieder Ereignisse in ihrem Privatleben. So wurde ihr Lebenswandel viel beachtet und von der Presse verfolgt, insbesondere ihre Ehen mit Mickey Rooney und Artie Shaw und ihre Beziehung zu dem Milliardär Howard Hughes. Am wohl schlagzeilenträchtigsten war aber sicherlich ihre dritte und letzte Ehe mit Frank Sinatra.
Ava und Frank waren schon seit Sommer 1949 ein Paar, aber erst zwei Jahre später wurde Sinatras Ehe mit Nancy (Sr.) geschieden, und die beiden heirateten am 7.11.1951 in West Germantown (Bundesstaat Pennsylvania). Schon zwei Jahre später, am 27.10.1953, gaben die beiden offiziell ihre Trennung bekannt. Die Ehe wurde aber erst im Juli 1957 geschieden, also fast vier Jahre danach. Ava und Sinatra hatten ein gemeinsames Kind, das Ava jedoch im November 1952 in London legal abtreiben ließ (wie von ihr selbst später eingeräumt).
Über Ava und Frank gibts nun tonnenweise Bücher und Artikel... aber alle sind sich darin einig, daß Gardner wohl wirklich die "Liebe seines Lebens" für Sinatra gewesen ist. Die Beziehung scheiterte offenbar letztlich an beider stürmischer Leidenschaft (und hinterließ, vermuten viele, hörbare Spuren in Sinatras Balladeninterpretationen der 50er Jahre), die beiden blieben aber in der Tat befreundet, trafen sich immer wieder, z.B. 1964 in Rom (am Rande der Dreharbeiten Sinatras für "Von Ryan's Express", während Gardner "The Bible" in Sizilien drehte), und natürlich sehr oft in London, wo Gardner seit den 70er Jahren ständig lebte.
Bei vielen Sinatra-Konzerten in London (1975, 1977-78, 1981, 1984) war Gardner dabei, und FS finanzierte später, als es Gardner zunehmend schlechter ging, ihre Londoner Wohnung und auch ihre vielen Krankenhausaufenthalte und Behandlungen.
Ava entwickelte eine große Bewunderung für Europa, lebte zeitweise in Spanien und zog sich schließlich Ende der sechziger Jahre nach Großbritannien zurück. Sie lebte hauptsächlich recht zurückgezogen in ihrem Appartement in London in der Nähe des Hyde Parks, wenn sie auch hin und wieder immer noch Filmrollen annahm.
Ava Gardner starb am 25. Januar 1990, die einmal "mit einer Zigarette in der einen Hand, in der anderen einen Scotch" sterben wollte, im Alter von 67 Jahren einer Lungenentzündung und nur wenige Tage später sollte Sinatra in der neuen Knickerbocker-Arena in Albany (Bundesstaat New York) auftreten. Liza Minnelli stand als Ersatz parat, weil man damit rechnete, FS würde vielleicht wegen Avas Tod absagen. Tat er aber nicht - stattdessen sang er (nach länger Pause) noch einmal Leonard Bernsteins grandiose Ballade "Lonely Town" - ganz offensichtlich für Ava, und hinreißend schön. Danach hat er das Lied nicht wieder angerührt.
Weiterführende Links:
Ava Gardner Museum
Das Ava Gardner Museum in Smithfield verfügt über eine hervorragende Sammlung der berühmten Schauspielerin: Erinnerungsstücke aus der Kindheit, Filme, Kostüme, Poster aus den USA und dem Ausland, Drehbücher, Magazincover und Einklebebücher. Ava Gardner wurde in der Nähe von Smithfield geboren, ihr Grab befindet sich in den Sunset Memorial Gardens, etwa 3 Meilen vom Museum entfernt.
Museum und Souvenirshop sind Mo - Sa von 9 - 17 Uhr und So von 14 - 17 Uhr geöffnet. Eintritt für Erwachsene $4.00, Jugendliche (13 - 16) & Senioren über 65 $3.00, Kinder 3 - 12: $2.00. Kinder unter 3 Jahren haben freien Eintritt.
Weitere Informationen unter:
Ava Gardner Museum
325 E. Market St.
Smithfield, NC 27577
Filmographie
1988 Regina
1985 Kidnapping of the President
1985 Rebell der Wüste
1984 Anno Domini
1978 Stadt in Flammen
1976 Hexensabbat
1975 Der blaue Vogel
1975 Vollmacht zum Mord
1974 Erdbeben
1972 Das war Roy Bean
1968 Mayerling
1965 Die Bibel
1963 Sieben Tage im Mai
1963 Die Nacht des Leguan
1962 55 Tage in Peking
1959 Das letzte Ufer
1959 Glut
1958 Die nackte Maja
1957 Zwischen Madrid und Paris
1957 Die kleine Hütte
1956 Knotenpunkt Bhowani
1954 Die barfüßige Gräfin
1953 Verwegene Gegner
1953 Mogambo
1953 Die Ritter der Tafelrunde
1952 Schnee am Kilimandscharo
1951 Mann gegen Mann
1951 Pandora und der fliegende Holländer
1951 Mississippi-Melodie
1949 Verlorenes Spiel
1949 Geheimaktion Carlotta
1948 Der Spieler
1947 Der Windhund und die Lady
1947 Venus macht Seitensprünge
1947 Singapur
1947 Rächer der Unterwelt
Diese Biographie wurde zum größten Teil und mit freundlicher Unterstützung von www.steffi-line.de übernommen. Ergänzende Informationen zu Frank Sinatra stammen von Bernhard Vogel.
© Zusammengestellt von Andreas Kroniger für Frank Sinatra – The Main Event, 2004