A Fella With An Umbrella
Titel
A Fella With An Umbrella
Text & Musik
Irving Berlin
Main Event Infos
- Geschichte
- Übersetzung
- Diskographie
„A Fella with an Umbrella“ ist eine jener zauberhaften Melodien, die selbst den trübsten Regentag in eine romantische Begebenheit verwandeln. Mit der unaufgeregten Eleganz eines klassischen Hollywood-Musicals erzählt Irving Berlins Lied von einer flüchtigen Begegnung – ein Moment, in dem sich zwei Fremde unter dem Schutz eines Schirms näherkommen und die Regentropfen zu sanften Begleitern einer aufkeimenden Zuneigung werden.
Die Szenerie könnte nicht charmanter sein: Eine junge Frau, durchnässt vom plötzlichen Schauer, trifft auf einen galanten Herrn, der ihr ohne Zögern seinen Schirm anbietet. Gemeinsam spazieren sie durch die nassen Straßen, und mit jedem Schritt wächst die Leichtigkeit zwischen ihnen. Während die Tropfen sanft auf das Schirmdach prasseln, wandelt sich das Unwetter zu einer Kulisse voller stiller Magie – die Art von Begegnung, die nicht geplant ist, aber dennoch das Herz erwärmt. Der Text des Liedes versprüht genau diese naive Hoffnung: Auch an grauen Tagen kann das Leben kleine Wunder bereithalten, wenn man sie nur zulässt.
Das Lied wurde 1947 von Irving Berlin für den MGM-Musikfilm „Easter Parade“ geschrieben, in dem es von Judy Garland und Peter Lawford gesungen wird. In der Filmszene trifft Hannah Brown (Judy Garland) nach einem Mittagessen im Regen auf Johnny Harrow (Peter Lawford). Johnny bietet ihr einen Schirm an, und gemeinsam singen sie das Lied, das von der Hoffnung auf Liebe und unerwartete Begegnungen handelt.
Bereits vor dem Filmstart hatte Columbia Records Frank Sinatra ins Studio bestellt, um die Verwertungsrechte auf dem Schallplattenmarkt nicht allein MGM zu überlassen. Am 16. März 1948 nahm Sinatra „A Fella with an Umbrella“ in New York unter Leitung seines Hausarrangeurs Axel Stordahl auf (Matrix-Nummer HCO 3225, Katalog Columbia 38192). Stordahl wählte ein deutlich langsameres Tempo als die Filmfassung, beinahe wiegend im Zweivierteltakt; das Orchester öffnet mit gedämpften Trompeten, harfenähnlichen Arpeggien der Celesta und einem diskreten Streicherteppich. Sinatra phrasiert locker hinter dem Beat, dehnt die Silben von „fella“ und „umbrella“, als wollte er selbst die Worte ein wenig vor dem Regen schützen. Anders als Garland/Lawford singt er beide Strophen allein – damit verschiebt sich die Erzählperspektive: Aus dem suchenden Jüngling wird in Sinatras Version ein selbstbewusster Stadtflaneur, der sich sicher ist, dass das ersehnte Mädchen gleich um die nächste Straßenecke auftaucht. Die Single erschien im Mai 1948; sie kletterte nicht in die Top Ten, lief aber häufig in Ostküsten-Jukeboxen und wurde in Sinatras Radioshow „Songs by Sinatra“ mehreren Millionen Hörern vorgestellt. Viele Fans lernten das Lied zuerst durch Sinatras Stimme kennen und entdeckten erst später, dass es ursprünglich ein Judy-Garland-Duett war.
© Andreas Kroniger für Sinatra – The Main Event
A Fella with an Umbrella
Ich bin nur ein Kerl, ein Kerl mit einem Regenschirm,
der ein Mädchen sucht, das sich ihre Liebe für einen regnerischen Tag aufbewahrt hat,
das froh ist zu sehen, wie der blaue Himmel zu einem grauen Himmel wird
Regentropfen haben uns zusammen gebracht
Und danach sehne ich mich
Vielleicht wird sich der Umschwung im Wetter als ein Bruch in meinem Leben erweisen
Also werde ich der Typ sein, der Junge mit dem kleinen Regenschirm,
Falls du das Mädchen bist, das sich ihre Liebe für einen regnerischen Tag aufbewahrt hat
Oh, die Regentropfen haben uns zusammengebracht
Und danach sehne ich mich
Übersetzung: Sarah Kroniger für Sinatra - The Main Event
16.03.1948 Studioaufnahme, Kalifornien, Hollywood, Los Angeles
CD: The Columbia Years Vol. 9
Main Event Infos (English version)
“A Fella with an Umbrella” is one of those beguiling melodies that turns the drabbest downpour into a scene of romance. With all the understated grace of a Golden-Age Hollywood musical, Irving Berlin tells of two strangers who drift together beneath a single umbrella, their tentative attraction underscored by the soft percussion of rain.
The setup is irresistibly picturesque: a young woman, caught in a sudden shower, meets a courteous gentleman who—without a moment’s hesitation—shelters her. As they stroll along rain-slicked streets, the distance between them shrinks with every step. The patter on the canopy becomes an intimate rhythm, the storm recast as a quiet sorcerer conjuring warmth where minutes earlier there was only gray. The lyric glows with hopeful innocence, reminding us that even the bleakest day can deliver small miracles to anyone willing to notice them.
Berlin wrote the song in 1947 for MGM’s Easter Parade, where Judy Garland and Peter Lawford introduce it on screen. Hannah Brown (Garland) emerges from lunch into a downpour; Johnny Harrow (Lawford) appears, extends his umbrella, and the pair sing as they walk, celebrating the promise of love and the thrill of unexpected meetings.
Eager to get a jump on MGM’s soundtrack, Columbia Records brought Frank Sinatra into the studio on 16 March 1948. Under the baton of his longtime arranger Axel Stordahl (matrix HCO 3225, Columbia 38192), Sinatra delivered a markedly slower reading—almost a lilting two-beat. Muted trumpets, celesta arpeggios that glint like water, and a gauzy string cushion set the mood. Singing just behind the beat, he elongates “fella” and “umbrella” as though shielding the words themselves from the rain. With both verses to himself, the narrative tilts: the wistful seeker becomes a self-assured city stroller convinced the girl he dreams of is waiting just around the corner. Issued in May 1948, the single never cracked the Top Ten, yet it spun endlessly in East-Coast jukeboxes and reached millions through his radio show Songs by Sinatra. For many listeners, his version was the doorway to a tune they would only later discover began life as a Judy Garland duet.
© Andreas Kroniger for Sinatra – The Main Event