A Fellow Needs A Girl

Titel

A Fellow Needs A Girl

Text & Musik

Richard Rodgers & Oscar Hammerstein II

Main Event Infos

  • Geschichte
  • Übersetzung
  • Diskographie

„A Fellow Needs a Girl“ ist ein musikalisches Kleinod voller Zärtlichkeit und Nostalgie. Dieses Lied aus dem Musical „Allegro“, das am 10. Oktober 1947 im Majestic Theatre in New York seine Uraufführung feierte, greift eine Sehnsucht auf, die tief im amerikanischen Alltag verwurzelt ist: die Suche nach einem Ort der Geborgenheit. Ein Mann, erschöpft von den Herausforderungen des Lebens, träumt davon, nach Hause zu kommen – nicht einfach in ein Haus, sondern in ein Heim, erfüllt von Liebe, Wärme und dem Gefühl, wirklich dazuzugehören. Die Melodie und der Text durchziehen diese tiefe Sehnsucht wie ein roter Faden und verleihen dem Lied eine sanfte, ergreifende Schönheit.

Im Musical erscheint „A Fellow Needs a Girl“ zunächst als behutsames Duett zwischen Dr. Taylor und seiner Frau Marjorie, den Eltern des Protagonisten Joe Taylor Jr. In ihrer innigen Szene sinnieren sie darüber, welche Frau ihrem Sohn eines Tages Geborgenheit schenken könnte. Es ist ein Moment voller elterlicher Fürsorge und stiller Hoffnung. Später übernimmt Joe selbst die Melodie und richtet sie an seine Jugendliebe Jennie – aus einer vagen Vorstellung wird ein persönliches Bekenntnis: Nicht Ruhm oder beruflicher Erfolg sind es, die das Leben reich machen, sondern Nähe, Verständnis und die Gewissheit, gebraucht zu werden.

Richard Rodgers bettete diese Botschaft in eine sanfte Walzer-Melodie mit volkstümlichem Charakter, die Wärme und Vertrautheit ausstrahlt. Oscar Hammerstein II wählte bewusst eine schlichte Bildsprache: Schultern, an die man sich lehnt, ein Heim, in dem Licht brennt – einfache, aber universelle Symbole für Liebe und Zusammenhalt. Diese minimalistische Eleganz fügt sich nahtlos in das Konzept von „Allegro“, das das Leben eines Durchschnittsamerikaners von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter chronologisch nachzeichnet.

Nach den bahnbrechenden Erfolgen von „Oklahoma!“ (1943) und „Carousel“ (1945) wagten Rodgers und Hammerstein mit „Allegro“ ein kühnes Experiment: Sie inszenierten das Musical fast filmisch, mit einem kommentierenden Chor, beweglichen Szenenbildern und Projektionen. Die Kritiken waren gemischt, doch mit 315 Aufführungen hinterließ das Stück bleibenden Eindruck. „A Fellow Needs a Girl“ wurde rasch als eigenständiges Lied populär und erreichte gemeinsam mit der Ballade „So Far“ Bekanntheit weit über die Grenzen des Musicals hinaus.

Frank Sinatra war einer der ersten großen Künstler, die „A Fellow Needs a Girl“ noch vor der Broadway-Premiere aufnahmen. Am 17. August 1947 trat er in die legendären Columbia-Studios in New York und schuf unter der Leitung von Axel Stordahl eine dreiminütige Version im sanften ¾-Takt. Gedämpfte Hörner und weiche Streicher verliehen dem Lied eine beinahe kammermusikalische Anmutung. Besonders seine Phrasierungsnuancen – etwa das zarte Verzögern auf „home“ – verliehen der Aufnahme eine Aura sehnsüchtiger Bescheidenheit.

© Andreas Kroniger für Sinatra – The Main Event

Ein Mann braucht ein Mädchen
(A Fellow needs a girl)

Ein Mann braucht ein Mädchen, das an seiner Seite sitzt am Ende eines lustlosen Tages
Das an seiner Seite sitzt und ihm beim Reden zuhört und den Dingen zustimmt, die er sagt
Ein Mann braucht ein Mädchen, das ihn in den Arm nimmt, wenn alles in der Welt falsch läuft
Das ihn in den Arm nimmt und er weiß, dass sie glaubt, dass ihr Mann weise und stark ist
Wenn alles richtig läuft und er seinen Job gut gemacht hat,
will er den Preis, den er gewonnen hat, teilen
Wenn keiner teilt und sich keiner dafür interessiert,
wo ist dann der Spaß bei einem gut gemachten Job?
Oder der Preis, den man gewonnen hat?
Ein Mann braucht ein Zuhause, ein Zuhause nach seinen Vorstellungen
In dem er seine Träume verwirklichen kann
Ein Mann braucht ein Mädchen, ein Mädchen nach seinen Vorstellungen
Mein Mädchen (nach meinen Vorstellungen) bist du!

Übersetzung: Sarah Kroniger für Sinatra - The Main Event

17.08.1947 Probeaufnahme, Kalifornien, Hollywood, Los Angeles,
17.08.1947 Studioaufnahme, Kalifornien, Hollywood, Los Angeles,

CD: The Columbia Years Vol. 7
Alternate take on LP: That Old Feeling

Main Event Infos (English version)

“A Fellow Needs a Girl” is a small jewel of American musical theatre—tender, nostalgic, and quietly profound. Introduced in Rodgers & Hammerstein’s Allegro, which premiered on 10 October 1947 at New York’s Majestic Theatre, the song voices a yearning woven deep into everyday American life: the longing for a true home. The weary protagonist dreams not merely of four walls, but of a sanctuary bright with love, warmth, and belonging. Rodgers’ melody and Hammerstein’s lyrics trace this desire like a silver thread, lending the number its gentle, aching beauty.

Within the show, the song first surfaces as a soft duet for Dr. Taylor and his wife Marjorie—parents of Joe Taylor Jr.—as they wonder what kind of woman might one day shelter their son. The moment glows with parental tenderness and quiet hope. Later, Joe reprises the melody for his childhood sweetheart, Jennie; an abstract wish turns into a personal confession. Life, he realizes, is enriched not by fame or professional triumph but by closeness, understanding, and the certainty of being needed.

Richard Rodgers frames the text in a lilting waltz with a faintly folkish lilt, radiating warmth and familiarity. Oscar Hammerstein II matches that simplicity with imagery as homely as it is universal: a shoulder to lean on, a house lit from within—plain symbols of love and togetherness. The song’s spare elegance aligns perfectly with Allegro’s overarching concept, a cradle-to-midlife portrait of an “average” American.

Having redefined Broadway with Oklahoma! (1943) and Carousel (1945), Rodgers and Hammerstein pushed further with Allegro, staging it almost cinematically: a commenting chorus, shifting sets, projected visuals. Critics were divided, yet the show ran 315 performances and left a lasting mark. “A Fellow Needs a Girl,” paired with the ballad “So Far,” soon escaped the theater’s confines and found independent popularity.

Frank Sinatra helped propel that rise. On 17 August 1947, weeks before the Broadway opening, he stepped into Columbia’s Studio D and, under Axel Stordahl’s baton, recorded a three-minute reading in leisurely 3/4 time. Muted horns and silken strings lent an intimate, almost chamber-musical aura, while Sinatra’s subtle phrasing—especially the languid caress of the word home—bathed the piece in wistful humility.

© Andreas Kroniger for Sinatra – The Main Event

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