None But The Lonely Heart
Titel
None But The Lonely Heart
Text & Musik
Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowski (Op.6 No.6, 1869),
Originaltext von Johann Wolfgang von Goethe (1777-85),
englischer Text von Arthur Westbrook (ca. 1910)
Main Event Infos
- Geschichte
- Übersetzung
- Diskographie
Viele von uns werden die Verse kennen (oder mal haben auswendig lernen müssen):
Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn / Im dunklen Laub die Goldorangen glühn / Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht / Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht / Kennst du es wohl? - Dahin! Dahin / Möchte ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn.
Klare Sache – Goethe! Und bei ihm beginnt tatsächlich die Geschichte dieses Sinatra-Songs.
Aus „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ (1795/96), einem seiner bekanntesten Werke, das als Bildungsroman des 18. Jahrhunderts par excellence gelten darf, stammen diese Zeilen, mit denen Goethe seiner Figur der Mignon ihre Sehnsucht nach der italienischen Heimat in den Mund legt.
Begonnen hatte Goethe seinen Roman bereits einige Jahre zuvor – zwischen 1777 und 1785 entstand ein Romanfragment, das erst 1910 wiederentdeckt wurde und seither als „Ur-.Meister“ (oder als „Wilhelm Meisters theatralische Sendung“ firmiert). Und bereits in diesem Fragment, in Buch VI, Kapitel 7, findet sich ein weiteres kleines „Lied“ der Mignon, das in nur wenigen Zeilen in seither weltberühmter Weise das behandelt, was man gemeinhin „Liebeskummer“ nennt. Die Mignon singt es dort allein zu den Klängen einer Harfe – im fertigen Roman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ ist es dann ein Duett zwischen Mignon und dem Harfner.
Nur wer die Sehnsucht kennt,
Weiß, was ich leide!
Allein und abgetrennt
Von aller Freude,
Seh ich ans Firmament
Nach jener Seite.
Ach! der mich liebt und kennt,
Ist in der Weite.
Es schwindelt mir, es brennt
Mein Eingeweide.
Nur wer die Sehnsucht kennt,
Weiß, was ich leide!
Der Text inspirierte im Laufe des 19. Jahrhunderts zahlreiche klassische Komponisten dazu, das Stück zu vertonen – sie hier alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Einer der ersten war Ludwig van Beethoven (1770-.1827), der seiner Melodie den Titel „Sehnsucht“ gab (WoO 134, geschrieben 1808). Von Franz Peter Schubert (1797-1828), dem für die musikgeschichtliche Entwicklung des „Lieder“-Genres so wichtigen Komponisten, existieren gleich sieben verschiedene melodische Bearbeitungen der Goetheverse, die sich in seinem Werkverzeichnis als „Sehnsucht“ (D.310 in zwei Fassungen, geschrieben 1815), „Lied der Mignon“ (D.359 und D.481, beide 1816), „Nur wer die Sehnsucht kennt (D.656, eine Chorbearbeitung, 1819), „Mignon und der Harfner“ (op.62 no.1, D.877 no.1, ein Duett, 1826) und „Lied der Mignon“ (op.62 no.4, 1826) finden
Auch Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893) nahm sich des Liedes an und vertonte Goethes Verse sowohl unter ihrem deutschen Titel als „Nur wer die Sehnsucht kennt“ (Op.6 no.6, 1869) als auch mit einem neuen russischen Text von Lew Aleksandrowitsch Mey (1822-1862). Tschaikowskis Melodie wurde bald die bekannteste der vielen musikalischen Adaptionen, und sie inspirierte auch bald zur Melodie passende Übertragungen der Goetheverse ins Englische.
Auch davon gab es wiederum mehrere – die bekannteste trug den Titel „None But The Weary Heart“ und fand schon im 19. Jahrhundert Verbreitung:
None but the weary heart
can know this anguish,
alone and far apart
I faint and languish.
Upon the firmament
I gaze and wonder,
ah, from my heart's belov'd
I dwell asunder.
My spirit fails,
a burning fire consumes me.
None but the weary heart
can know this anguish.
Zur Jahrhundertwende dann verfaßte Arthur Westbrook einen in etwas modernerem Englisch gehaltenen Text unter dem Titel None But The Lonely Heart – und in der Form wird Tschaikowskis Lied mit Goethes Text seither meist im Englischen gesungen (alle Texte wie stets unten im Anhang).
Frank Sinatras Faible für Klassik ist bekannt, und sowohl Schubert als auch Tschaikowski zählten zu seinen Lieblingskomponisten – man darf daher durchaus annehmen, daß schon der junge Sinatra Bekanntschaft mit der Melodie und dem Text machte. In sein näheres berufliches Umfeld rückte das Lied aber auch durch zweierlei weitere Faktoren.
Zum einen entstand 1939 in Hollywood der Musikfilm “Broadway Serenade“ (Regie: Robert Leonard) mit Jeanette MacDonald und Lew Ayres in den Hauptrollen, in dem Tschaikowskis Melodie so etwas wie das musikalische Leitthema wurde und in vielen Szenen Verwendung fand. Herbert Stothat, Edward Ward und Gus Kahn (von letzterem finden sich auch Lieder in Sinatras Repertoire) schrieben für den Film einen neuen englischen Text, “For A Lovely Heart“ (firmiert auch unter „Broadway Serenade) – diese Autorengruppe wird oft fälschlich als Texter von „None But The Lonely Heart“ genannt – und sorgten dafür, daß der Song auch ins Repertoire vieler zeitgenössischer Unterhaltungsorchester wanderte. Dazu gehörte auch Tommy Dorsey, der die Melodie gerade zu der Zeit (1940-42), als Frank Sinatra bei ihm als Leadsänger arbeitete, regelmäßig in einer Instrumentalbearbeitung im Programm führte.
Durch einen zweiten Hollywoodstreifen rückte dann hingegen wieder der ältere Liedname „None But The Lonely Heart“ in den Mittelpunkt, nämlich durch den gleichnamigen Film (Regie: Clifford Odets), der 1944 mit Ethel Barrymore und Cary Grant in den Hauptrollen in die Kinos kam. Dem Film lag der ebenfalls „None But The Lonely Heart“ betitelte Roman von Richard Llewellyn zugrunde, der im Londoner East End angesiedelt ist. Cary Grant „intoniert“ (als Musiker natürlich gedoubelt) in einer Szene Tschaikowskis Lied am Piano.
Nimmt man all diese Elemente zusammen, dann war die Zeit jetzt wohl reif für Frank Sinatra, sich des Liedes selbst anzunehmen. Erstmals tat er das Anfang Januar 1945 im Rahmen seiner wöchentlichen Radioshow auf CBS (= Version #1), zu einem Arrangement seines damaligen Hausarrangeurs Axel Stordahl. Eine während der Probe angefertigte Aufzeichnung erschien dann noch im selben Jahr auf einer speziellen Single im Rahmen des „V(ictory)-Disc“-Programms der amerikanischen Landstreitkräfte; heute ist sie auf dem V-Disc-Set von Columbia/Legacy greifbar.
Sinatra scheint es als eine besondere Herausforderung betrachtet zu haben, das anspruchsvolle Stück auch für Columbia Records im Studio aufzunehmen, denn zwischen Oktober 1946 und Oktober 1947 entstanden binnen einen Jahres nicht weniger als fünf verschiedene Studioaufnahmen, bei denen allen er wiederum von Axel Stordahl und einem mit üppigen Streichern besetzten Orchester begleitet wurde.
Die erste Studioaufnahme vom 15.Oktober 1946 (= Version #2), die im Studio des CBS Playhouse in Hollywood entstand, ist bis heute komplett (auch inoffiziell) unveröffentlicht geblieben.
Zwei Wochen später, am 31. Oktober, nahm Sinatra an gleicher Stätte zwei weitere Versionen auf (= Versionen #3a und #3b) – doch auch diese sollten eigentlich zunächst unveröffentlicht bleiben. Eine davon (= #3b) „entwischte“ jedoch aus dem Archiv und erschien auf einer australischen Columbia-Single (Details siehe unten), die bis heute die einzige offizielle Veröffentlichung dieser Fassung darstellt und dementsprechend zu den begehrtesten Sinatra-Sammlerstücken überhaupt gehört. Auf der 1993 erschienenen großen Columbia-Box findet sich nämlich ein (dort erstmals herausgebrachter) anderer Take vom selben Tag (= #3a).
Ein Jahr später, Ende Oktober 1947, nahm sich Sinatra „None But The Lonely Heart“ dann erneut vor – diesmal aber in der legendären Liederkrantz Hall in New York City, die für ihre einzigartige Akustik bei Schallplattenaufnahmen berühmt war und wo Sinatra die meisten seiner New Yorker Columbia-Einspielungen vornahm. Gegenüber den früheren Versuchen hatte Stordahl sein Arrangement (bzw. seine Adaption von Tschaikowskis Melodie) noch leicht geändert. Und wieder entstanden zwei Fassungen (=Versionen #4a und #4b).
Die erste (= #4a), mit etwa dreieinhalb Minuten ebenso lang wie alle ihre Vorgänger, verwendete Sinatra dann für sein 1950 gleichzeitig als Single-Box und LP erschienenes Konzeptalbum „Dedicated To You“. Diese Fassung ist auch auf der großen Columbia-Box zu hören.
Stordahl und Sinatra nahmen aber noch einen zweiten, deutlich langsamer gehaltenen (und dadurch eine halbe Minute längeren) Take auf (= #4b), den Columbia dann 1959, als man mit neuen LP-Zusammenstellung Sinatras Alben bei Capitol Konkurrenz machen wollte, auf dem Album „Come Back To Sorrento“ herausbrachte. Diese Fassung fehlt auf der Columbia-Box, ist aber auf der (wenngleich inzwischen vergriffenen) in Japan erschienenen CD-Ausgabe des Albums erschienen.
Im Februar 1950 sang Sinatra das Lied dann nochmals im Radio, im Rahmen seiner wochentäglichen Show „Light-Up Time“ auf NBC (= Version #5).
Danach ist Sinatra nur noch einmal auf „None But The Lonely Heart“ zurückgekommen – dabei allerdings hat er ein Meisterstück geliefert, das selbst in seinem an Höhepunkten nicht gerade armen Balladenrepertoire seinesgleichen sucht. Zusammen mit Gordon Jenkins, der ihm ein neues Arrangement schrieb, nahm er das Lied im März 1959 für sein Capitol-Album „No One Cares“ auf (= Version #6), das dann im Juli 1959 herauskam, fast anderthalb Jahre am Stück in den Billboard-Albencharts verweilte und dabei bis auf Rang 2 kletterte.
Wenn „No One Cares“ (neben „Sinatra Sings For Only The Lonely“ oder „In The Wee Small Hours“) als „Selbstmordlieder-Album“ gilt (Sinatra selbst prägte den Begriff „suicide song“), dann hat es das sicher zu einem großen Teil dieser dort zu hörenden Aufnahme von „None But The Lonely Heart“ zu verdanken.
Man kann noch weitergehen und sagen, daß es in Sinatras gesamtem Repertoire, sei es im Studio oder auf der Bühne, wohl keinen Moment gibt, in dem er so unendlich-tieftraurig, so „hoffnungslos verloren“, so geballt emotional und doch aufs feinfühligste phrasierend und nuancierend, einen Text gesungen und interpretiert hat wie in den Zeilen am Schluß:
my senses fail...
a burning fire
devours me...
none but the lonely heart...
can know my saaaad-uh-nesssss...
Ganze Artikel sind über diese Zeilen und diesen Moment schon geschrieben worden, darüber, daß so wohl nur singen konnte, wer selbst mindestens einmal an solch emotionalen Abgründen tiefer Traurigkeit und Melancholie gestanden hat – was zweifellos auf Sinatra zutraf, der sich einmal selbst als „18karätig manisch-depressiv“ charakterisierte. Und 1959 waren die Wunden der endgültig gescheiterten Beziehung zu Ava Gardner, der Liebe seines Lebens, noch ganz frisch.
So bringt uns dieser großartige Sinatra-Moment, bezogen auf dieses Lied, eigentlich wieder zurück zum Anfang, nämlich zu Goethe, der in seinen Versen genau diese Gefühle so unvergleichlich einprägsam und prägnant wiedergab:
Es schwindelt mir, es brennt
mein Eingeweide.
Nur wer die Sehnsucht kennt,
weiß, was ich leide!
Goethe war nicht nur „gut“ (wie Rudi Carrell es besang), sondern er war ein Genie – und wer, so könnte man ein wenig augenzwinkernd schließen, hätte die Verse eines Genies wohl besser singen können als ein anderes Genie, nämlich Francis Albert Sinatra. Dessen Familie nicht zufällig aus Italien kam – eben aus jenem Land, wo die Zitronen blühen...
Kennst Du es wohl? Sinatra kannte es.
© Bernhard Vogel für Sinatra – The Main Event, 2007
Nur Ein Einsames Herz
(None But the Lonely Heart)
Nur ein einsames Herz
Kennt meine Trauer
Einsam und losgelöst,
Fern von Freude und Fröhlichkeit
Den endlosen Himmelsbogen sehe ich
Über mir ausgebreitet
Oh, welch trostlose Weite
Bis zu jemanden, der mich liebt
Nur ein einsames Herz
Kennt meine Trauer
Einsam und losgelöst,
Fern von Freude und Fröhlichkeit
Einsam und losgelöst,
Fern von Freude und Fröhlichkeit
Meine Sinne versagen
Ein loderndes Feuer verschlingt mich
Nur ein einsames Herz
Kennt meine Trauer
Übersetzung: Marc Rothballer für Sinatra – The Main Event
(1) „The Frank Sinatra Show“ (CBS Radio/Max Factor) dress rehearsal vom 3.1.1945
aufgenommen in Hollywood
Arrangement: Axel Stordahl (mit Begleitchor)
Orchester geleitet von Axel Stordahl
Erstveröffentlichung/V-Disc: None But The Lonely Heart (494-Army) (erschienen 1945)
CD: The V-Discs (Columbia/Legacy) (erschienen 15.11.1994)
(2) COLUMBIA-Studioaufnahme vom 15.10.1946
aufgenommen in Hollywood, CBS Playhouse Studio
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester geleitet von Axel Stordahl:
Donald Anderson, Ray Linn, Zeke Zarchy (Trompete); William Schaefer, Joe Howard, Les Jenkins (Posaune); James McGee (Horn); Fred Stulce, Fred Dornbach, Heinie Beau, Jules Kinsler, Herbie Haymer (Saxophon, Holzbläser); Mischa Russell, Olcott Vail, Harry Bluestone, Nicholas Pisani, Victor Arno, Gerald Joyce, Peter Ellis, Sam Freed Jr., William Bloom, Marshall Sosson, Morris King, Walter Edelstein (Violine); Ralph Lane, David Sterkin, Maurice Perlmutter (Bratsche); Fred Goerner, Cy Bernard, Jack Sewell (Cello); Kathryn Thompson Vail (Harfe); Leonard Berman (Klavier, Celeste); Vito Mumolo (Gitarre); Art Shapiro (Baß); Ray Hagan (Schlagzeug)
unveröffentlicht
(3a-b) COLUMBIA-Studioaufnahmen vom 31.10.1946
aufgenommen in Hollywood, CBS Playhouse Studio
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester geleitet von Axel Stordahl:
Mannie Klein, Ray Linn, Zeke Zarchy, Paul Geil (Trompete); Ed Kusby, William Schaefer, Si Zentner, Charlie Coolidge (Posaune); Richard Perissi (Horn); Jack Dumont, Harry Klee, Morris Bercov, Babe Russin, Harry Schuchman (Saxophon, Holzbläser); Mischa Russell, George Kast, Nicholas Pisani, Samuel Cytron, Sam Middleman, Marshall Sosson, Fred Olson, Walter Edelstein, Peter Ellis, Harry Bluestone, Joseph Quadri, Felix Slatkin, Werner Callies, Dan Lube, Achille Mierlot Jr. (Violine); Maurice Perlmutter, Paul Lowenkron, Paul Robyn, Allan Harshman (Bratsche); Fred Goerner, Jack Sewell, Joseph Saxon, Nicholas Ochi-Albi (Cello); Cheryll Scott (Harfe); Milt Raskin (Klavier, Celeste); Allan Reuss (Gitarre); Phil Stephens (Baß); Ray Hagan, Sam Weiss (Schlagzeug)
(3a) Master #HCO2094 Take –PB (Laufzeit: 3:32)
Erstveröffentlichung/CD: The Columbia Years-The Complete Recordings (12-CD-Box, Columbia/Legacy) CD 5 (erschienen 5.10.1993)
(3b) Master #HCO2094 Take –2 (Laufzeit: 3:23)
Erstveröffentlichung-Single: The Stars Will Remember/None But The Lonely Heart (78rpm-Single, Columbia DO3151, Australien) (nur auf ersten Pressungen)
*LP: The Columbia Collectables Vol.1 (COL-1) (inoffizielle LP)
Unterscheidung der beiden Takes (zweite Liedzeile)
HCO2094-PB: alone and parted, far from joy (pause) and gladness
HCO2094-2: alone and parted (pause), far from joy and gladness
(4a-b) COLUMBIA-Studioaufnahmen vom 26.10.1947
aufgenommen in New York City, Liederkrantz Hall
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester geleitet von Axel Stordahl:
Red Solomon, Yank Lawson, Andy Ferretti (Trompete); William Pritchard, Anthony Russo, George Arus (Posaune); Joseph Singer (Horn); Milt Yaner, Toots Mondello, Wolffe Taninbaum, Harry Feldman, Ernie Caceres (Saxophon, Holzbläser); Leo Krucsek, Raoul Poliakin, Zelly Smirnoff, Fred Buldrini, Harry Katzman, Merle Pitt, Kurt Dieterle, Mannie Green, Howard Kay, Julius Brand, Sam Rand, Mac Ceppos (Violine); Harold Coletta, Solomon Deutsch, Isadore Zir (Bratsche); Cy Bernard, George Ricci, Maurice Brown (Cello); Elaine Vito Ricci (Harfe); Johnny Guarnieri (Klavier, Celeste); Matty Golizio (Gitarre); Trigger Alpert (Baß); Bunny Shawker (Schlagzeug)
(4a) Master # CO38287-Take 1 (Laufzeit: 3:24)
Erstveröffentlichung-Album: Dedicated To You (78rpm Single Album, Columbia) (erschienen 6.3.1950)
Erstveröffentlichung-LP: Dedicated To You (10-inch-LP, Columbia) (erschienen 6.3.1950)
CD: The Columbia Years-The Complete Recordings (12-CD-Box, Columbia/Legacy) CD 7 (erschienen 5.12.1993)
(4b) Master # CO38287-Take 2 (Laufzeit: 3:50)
Erstveröffentlichung-Album/LP: Come Back To Sorrento (Columbia) (erschienen 21.9.1959)
CD: Come Back To Sorrento (CBS/Sony) (nur in Japan erschienen)
Unterscheidung der Takes bei Minute 1:21
CO38287-1: what a distant drear to one (pause) who loves me
CO38287-2: what a distant drear (pause) to one (pause) who loves me
(5) „Light-Up Time“ (NBC Radio/Lucky Strike Cigarettes) vom 17.2.1950 [= AFRS #50]
aufgenommen in Hollywood
Arrangement: Axel Stordahl
Orchester geleitet von Jeff Alexander
CD: Old Time Radio Shows (Crabapple Sounds) CD 17
(6) CAPITOL-Studioaufnahme vom 24.3.1959
aufgenommen in Hollywood, Capitol Tower, Studio A
Arrangement: Gordon Jenkins
Orchester geleitet von Gordon Jenkins:
Vincent DeRosa, John Cave, Richard Perissi (Horn); Willie Schwartz, Clyde Hylton, Marry Matlock, Dent Eckels, Wayne Songer (Holzbläser); Norman Beno (Oboe); Dan Lube, Joseph Quadri, Lou Raderman, Joseph Livoti, Murray Kellner, Jacques Gasselin, Ben Gill, Walter Edelstein, Harry Bluestone, Paul Shure, Victor Arno, Erno Neufeld, Mischa Russell, Nathan Ross, Felix Slatkin, Marshall Sosson (Violine); David Sterkin, William Baffa, Paul Robyn, Louis Kievman (Bratsche); Armand Kaproff, Ray Kramer (Cello); Kathryn Thompson Vail (Harfe); Bill Miller (Klavier); Allan Reuss (Gitarre); Jack Ryan (Baß); Nick Fatool (Schlagzeug)
Erstveröffentlichung-Album/LP/CD: No One Cares (Capitol) (zuerst erschienen 20.7.1959)
03.01.1945 Probeaufnahme, Kalifornien, Hollywood, Los Angeles, The Frank Sinatra Show
15.10.1946 Studioaufnahme, Kalifornien, Hollywood, Los Angeles,
31.10.1946 Studioaufnahme, Kalifornien, Hollywood, Los Angeles,
26.10.1947 Studioaufnahme, New York, New York City,
26.10.1947 Studioaufnahme, New York, New York City,
17.02.1950 Radio, Unbekannter Ort, Light Up Time
24.03.1959 Studioaufnahme, Kalifornien, Los Angeles
Main Event Infos (English version)
Many of us may recognize these lines (or may have even memorized them):
Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn / Im dunklen Laub die Goldorangen glühn / Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht / Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht / Kennst du es wohl? - Dahin! Dahin / Möchte ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn. (Do you know the land where the lemons bloom / The golden oranges glow in the dark foliage / A gentle wind blows from the blue sky / The myrtle stands still and the laurel stands tall / Do you know it well? - There! There / I would like to go with you, oh my beloved.)
Indeed, these lines are from Goethe! In fact, the story of this Sinatra song begins with him.
These verses are from "Wilhelm Meister's Apprenticeship" (1795/96), one of Goethe's most renowned works, which is considered the quintessential Bildungsroman of the 18th century. Goethe uses these lines to express the longing of his character Mignon for her homeland of Italy.
Goethe had started writing his novel a few years earlier - between 1777 and 1785 he penned a fragment of the novel that was only rediscovered in 1910 and has since been known as "Ur-Meister" (or "Wilhelm Meister's theatrical mission"). Even in this fragment, in Book VI, Chapter 7, there is another small "song" by Mignon, which in just a few lines addresses what is commonly referred to as "lovesickness". Mignon sings it alone to the accompaniment of a harp - in the completed novel "Wilhelm Meister's Apprenticeship", it is a duet between Mignon and the harpist.
Nur wer die Sehnsucht kennt,
Weiß, was ich leide!
Allein und abgetrennt
Von aller Freude,
Seh ich ans Firmament
Nach jener Seite.
Ach! der mich liebt und kennt,
Ist in der Weite.
Es schwindelt mir, es brennt
Mein Eingeweide.
Nur wer die Sehnsucht kennt,
Weiß, was ich leide!
The text inspired a multitude of classical composers to adapt the piece into music throughout the 19th century - it would be exhaustive to list them all. Among the first was Ludwig van Beethoven (1770-1827), who titled his melody "Sehnsucht" (WoO 134, composed in 1808). Franz Peter Schubert (1797-1828), a composer of significant importance to the musical history of the “song” genre, created seven distinct melodic arrangements of Goethe’s verses. These can be found in his catalogue of works as “Sehnsucht” (D.310 in two versions, composed in 1815), “Lied der Mignon” (D.359 and D.481, both 1816), “Nur wer die Sehnsucht kennt” (D.656, a choral arrangement, 1819), “Mignon und der Harpner” (op.62 no.1, D.877 no.1, a duet, 1826) and “Lied der Mignon” (op.62 no.4, 1826).
Pyotr Ilyich Tchaikovsky (1840-1893) also embraced the song and set Goethe’s verses to music under both their German title and „Nur wer die Sehnsucht kennt“ (“Only those who know longing”) (Op.6 no.6, 1869), and with a new Russian text by Lev Aleksandrovich Mey (1822-1862). Tchaikovsky’s melody quickly became the most recognized among the many musical adaptations, and it soon inspired translations of Goethe’s verses into English that were in harmony with the melody.
There were several of these as well – the most well-known was titled “None But The Weary Heart” and had already gained popularity in the 19th century:
None but the weary heart
can know this anguish,
alone and far apart
I faint and languish.
Upon the firmament
I gaze and wonder,
ah, from my heart's belov'd
I dwell asunder.
My spirit fails,
a burning fire consumes me.
None but the weary heart
can know this anguish.
At the dawn of the 20th century, Arthur Westbrook penned a slightly more contemporary English text titled "None But The Lonely Heart". Since then, Tchaikovsky's song, with Goethe's text, has predominantly been performed in English in this form (all texts are included in the appendix below, as always).
Frank Sinatra's fondness for classical music is well-documented, and both Schubert and Tchaikovsky were among his favorite composers. Therefore, it's plausible to assume that a young Sinatra was already acquainted with the melody and the lyrics. However, the song also became more intertwined with his professional life due to two other factors.
Firstly, in 1939, the musical film "Broadway Serenade" (directed by Robert Leonard) was produced in Hollywood, starring Jeanette MacDonald and Lew Ayres. In this film, Tchaikovsky's melody became somewhat of a musical motif and was featured in numerous scenes. Herbert Stothat, Edward Ward, and Gus Kahn (the latter also has songs in Sinatra's repertoire) wrote a new English text for the film, titled "For A Lovely Heart" (also known as "Broadway Serenade"). This group of authors is often mistakenly credited as the lyricists of "None But The Lonely Heart". They ensured that the song also found its way into the repertoire of many contemporary entertainment orchestras. This included Tommy Dorsey, who regularly performed the melody in an instrumental arrangement during the period (1940-42) when Frank Sinatra was his lead vocalist.
A second Hollywood film, however, brought the older song title "None But The Lonely Heart" back into the spotlight. This was the film of the same name (directed by Clifford Odets), released in 1944, starring Ethel Barrymore and Cary Grant. The film was based on Richard Llewellyn's novel, also titled "None But The Lonely Heart", set in London's East End. In one scene, Cary Grant "plays" Tchaikovsky's song on the piano (doubled by a musician, of course).
Considering all these elements, the time was likely ripe for Frank Sinatra to tackle the song himself. He did this for the first time in early January 1945 as part of his weekly CBS radio show (= Version #1), with an arrangement by his then-house arranger Axel Stordahl. A recording made during the rehearsal was released that same year on a special single as part of the American Army's "V(ictory)-Disc" program; today it is available on the V-Disc set from Columbia/Legacy.
Sinatra seems to have viewed it as a special challenge to record the demanding piece in the studio for Columbia Records. Between October 1946 and October 1947, no fewer than five different studio recordings were made within a year, all accompanied by Axel Stordahl and an orchestra with lush strings.
The first studio recording from October 15, 1946 (= version #2), made in the CBS Playhouse studio in Hollywood, remains completely unreleased (even unofficially) to this day.
Two weeks later, on October 31, Sinatra recorded two more versions at the same location (= versions #3a and #3b) - but these were also initially intended to remain unreleased. One of them (= #3b) "escaped" from the archives and appeared on an Australian Columbia single (see details below), which is still the only official release of this version and is therefore one of the most sought-after Sinatra collector's items ever. On the large Columbia box released in 1993, there is another take from the same day (= #3a) (released there for the first time).
A year later, at the end of October 1947, Sinatra revisited “None But The Lonely Heart” - this time in the legendary Liederkrantz Hall in New York City, famous for its unique acoustics for recordings and where Sinatra made most of his New York Columbia recordings. Compared to the earlier attempts, Stordahl had slightly altered his arrangement (or rather his adaptation of Tchaikovsky's melody). And again, two versions were created (=versions #4a and #4b).
The first version (= #4a), with a duration of approximately three and a half minutes, was utilized by Sinatra for his concept album "Dedicated To You", which was released in 1950 as a single box and LP. This rendition can also be heard on the extensive Columbia box.
Sinatra and Stordahl recorded a second, significantly slower (and therefore half a minute longer) take (= #4b), which Columbia subsequently released on the album "Come Back To Sorrento" in 1959 when they sought to compete with Sinatra's Capitol albums with a new LP compilation. This version is absent from the Columbia box, but was released on the CD edition of the album in Japan (although it is now out of print).
In February 1950, Sinatra performed the song again on the radio as part of his weekday show "Light-Up Time" on NBC (= version #5).
Subsequently, Sinatra only revisited "None But The Lonely Heart" once more – but he delivered a masterpiece that is unparalleled even in his ballad repertoire, which is certainly not lacking in highlights. Alongside Gordon Jenkins, who composed a new arrangement, he recorded the song in March 1959 for his Capitol album "No One Cares" (= version #6), which was then released in July 1959, remained on the Billboard album charts for nearly a year and a half, climbing to number 2.
If "No One Cares" (alongside "Sinatra Sings For Only The Lonely" or "In The Wee Small Hours") is considered a "suicide song album" (a term coined by Sinatra himself as "suicide song"), then it certainly owes a significant part of that to the recording of "None But The Lonely Heart" that can be heard there.
One could even argue that in Sinatra's entire repertoire, whether in the studio or on stage, there is likely no moment in which he sang and interpreted a text so profoundly sad, so "hopelessly lost", so intensely emotional and yet with the most delicate phrasing and nuance, as in the lines at the end:
my senses fail...
a burning fire
devours me...
none but the lonely heart...
can know my saaaad-uh-nesssss...
Entire articles have already been written about these lines and this moment, about the fact that only someone who had at least once stood at such emotional depths of profound sadness and melancholy could sing like that - which undoubtedly applied to Sinatra, who once described himself as an "18-carat manic-depressive". And in 1959, the wounds of the ultimately failed relationship with Ava Gardner, the love of his life, were still very fresh.
So this remarkable Sinatra moment, in relation to this song, actually brings us back to the beginning, namely to Goethe, who expressed these very feelings in his verses in such an incomparably memorable and succinct way:
Es schwindelt mir, es brennt
mein Eingeweide.
Nur wer die Sehnsucht kennt,
weiß, was ich leide!
(I'm dizzy, my insides are burning. Only those who know longing know what I'm suffering!)
Goethe was not just "good" (as Rudi Carrell sang), but he was a genius - and who, one could conclude with a wink, could have sung the verses of a genius better than another genius, namely Francis Albert Sinatra. Whose family, not by chance, came from Italy - the very land where the lemons bloom...
Do you know it? Sinatra knew it.
© Bernhard Vogel for Sinatra - The Main Event, 2007