Drache, Heinz

Sinatra's Stimme in folgenden Filmen

Colonel von Ryan's Express
Can-Can
Verdammt sind sie alle

Heinz Drache

Heinz Drache (* 9. Februar 1923 in Essen; † 3. April 2002 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.

Schon während der Schulzeit ist der Kaufmannssohn Drache ein begeisterter Theaterfan und lernt Goethes "Faust" auswendig. Nachdem er als Statist im Essener Theater arbeitet, wird er bei Kriegsausbruch als Soldat in Nürnberg stationiert. Dort soll er als Flieger ausgebildet werden, spricht aber kurzerhand beim Intendanten des Nürnberger Schauspielhauses vor und wird trotz seiner Einberufung engagiert. Er erweist sich als fähiges Nachwuchstalent und wird weitestgehend vom Militärdienst befreit.

Nach dem Krieg setzt er seine Laufbahn als Schauspieler fort, geht nach Berlin und spielt unter anderem am Deutschen Theater unter Wolfgang Langhoff. Durch eine Rolle in Schillers "Die Räuber" im Berliner Künstlerklub "Die Möwe" wird er von Gustaf Gründgens entdeckt, der ihn für seine Inszenierung des Stücks "Der Schatten" engagiert. Das Stück, 1947 uraufgeführt, entwickelt sich zum bis dahin größten Berliner Theatererfolg nach dem Kriege und ist für Drache der endgültige Durchbruch als Bühnenschauspieler. In den folgenden Jahren gehört Drache neben Elisabeth Flickenschildt, Käthe Gold, Gustav Knuth und Marianne Hoppe zum festen Ensemble der Theatergröße Gründgens. Gegen Mitte der 50er arbeitet er als freischaffender Schauspieler im Berliner Schillertheater oder im Theater in der Josephstadt in Wien.

Nachdem Drache bereits Rollen in Hörspielen des Rundfunks übernommen hatte und er sich als Synchronsprecher betätigte, folgt 1954 sein erster Filmauftritt in dem Farbfilm "Einmal kehr' ich wieder - Dalmatinische Hochzeit". Es folgen meist Hauptrollen in verschiedensten, für die damalige Zeit typischen Unterhaltungsfilmen. Seine Auftritte in den aufwendigeren Großprojekten "Spion für Deutschland" und "Der Rest ist Schweigen" sind klein, aber dennoch prägnant. Zur gleichen Zeit hat Drache zahlreiche Auftritte beim Fernsehen, wo er vor allem in der Rolle des Studenten Jonval in dem Fernsehspiel "Im sechsten Stock" einem breiteren Publikum bekannt wird.

Nach einigen Problem- und Sittenfilmen, wie "Die Straße", "Madeleine Tel. 13 62 11" (beide 1958) oder "Mit 17 weint man nicht" (1960) folgt die Rolle des Detektiv Michael Brixan im Edgar-Wallace-Film "Der Rächer", den der Berliner Filmproduzent Kurt Ulrich im Fahrwasser der ersten Wallace-Verfilmungen der Rialto-Film herstellt.

1962 spielt er die Rolle des Inspektor Yates in dem Francis Durbridge-Mehrteiler "Das Halstuch", der sich als wahrer Straßenfeger erweist und Drache bundesweit bekannt macht. Über Nacht ist Drache auf seinen zukünftigen Rollentypus festgelegt. Er erhält einen Vertrag des Constantin-Filmverleihs, der zahlreiche Krimis und Abenteuerfilme vertreibt. In weiteren acht Filmen der Edgar Wallace-Serie spielt er meist den Ermittler. Mit seiner lässig-forschen Spielart erweist er sich darin als geklücktes Pendant zu dem smarten Joachim Fuchsberger. Am überzeugendsten sind seine Auftritte in den von Alfred Vohrer inszenierten Prestige-Produktionen "Der Zinker" oder "Das indische Tuch".
In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre ist der Zenit der Krimiwelle überschritten. Nach der Rolle in dem billigen Actionfilm "Die sieben Masken des Judoka" hat Drache in dem Wallace-Jubiläumsfilm "Der Hund von Blackwood Castle" seinen letzten Kinoauftritt. Zudem war Draches Vertrag mit der Constantin-Film ausgelaufen, so dass er sich in den folgenden Jahren vorwiegend auf das Theater konzentriert.

Neben seiner Theaterarbeit nimmt Drache in den 70er Jahren auch die Gelegenheit wahr, in den Fernsehserien "Der Alte" und "Derrick" als Gaststar aufzutreten - ein letztes Zusammenkommen mit Regisseur Alfred Vohrer. 1985 unternimmt der Sender Freies Berlin den Versuch Drache als "Nadelstreifen"-Kommissar Bülow in der Serie "Tatort" als Gegenstück zu Götz Georges "Schimanski" aufzubauen. Aufgrund mangelhafter Drehbücher (Drache selbst veranlasst nach drei Folgen eine Kreativpause), erreichen die Sendungen nicht den erhofften Erfolg. Nach weiteren drei Folgen endet Draches Arbeit als SFB-Ermittler.

Drache spielt aber weiterhin erfolgreich Theater bis er sich in den 90er Jahren auch von der Bühne zurückzieht. Obwohl er sich auf dem Bildschirm in den letzten Jahren eher rar macht, übernimmt Drache Gastrollen im ZDF-Mehrteiler "Sturmzeit" und in der Krimi-Serie "SOKO 5113". Zuletzt wirkt er in der ersten Folge der ARD-Serie "Adelsromanzen" mit.

Als Synchronsprecher leiht Heinz Drache schon seit Anfang der 50er Jahre unter anderem Richard Widmark, Glenn Ford, Laurence Harvey, Frank Sinatra, Kirk Douglas, Christopher Lee, Sean Connery seine markante, sonore Stimme.
Drache, seit 1957 mit seiner Frau Rosemarie verheiratet und Vater von drei Kindern, stirbt nach einem längeren Krebsleiden an einer Lungenentzündung in einem Berliner Krankenhaus.

(Quelle: Wikipedia.de)

Filmografie (Spielfilme)

Einmal kehr' ich wieder - Dalmatinische Hochzeit (1953)
Bei Dir war es immer so schön (1954)
Spion für Deutschland (1956)
Kein Auskommen mit dem Einkommen (1957)
Gefährdete Mädchen (1958)
Madeleine Tel. 13 62 11 (1958)
Die Straße (1958)
Der Rest ist Schweigen (1959)
Die Frau am dunklen Fenster (1960)
Mit 17 weint man nicht (1960)
Der Rächer (1960)
Die Tür mit den sieben Schlössern (1962)
Nur toten Zeugen schweigen (1962/63)
Der schwarze Panther von Ratana (1962/63)
Der Zinker (1963)
Das indische Tuch (1963)
Das Wirtshaus von Dartmoor (1964)
Ein Sarg aus Hongkong (1964)
Der Hexer (1964)
Sanders und das Schiff des Todes (1964/65)
Sandy The Seal (1964/65) (nicht aufgeführt)
Schüsse im Dreivierteltakt (1964/65)
Neues vom Hexer (1965)
Die Zeugin aus der Hölle (1965) (erst 1967 aufgeführt)
Das Rätsel des silbernen Dreieck (1965/66)
Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu (1966)
Die sieben Masken des Judoka (1967)
Der Hund von Blackwood Castle (1967/68)

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